Das Überleben aller

Die Politikwissenschaftlerin und Germanistin Anne Jung ist die diesjährige Hauptrednerin des Zürcher 1.Mai-Komitees. Seit 2014 ist die Referentin für globale Gesundheit bei medico, seit 2016 leitet sie darüber hinaus die Öffentlichkeitsabteilung von medico international. Ihre Reisen der letzten Jahre führten sie vor allem in afrikanische Länder, darunter Kenia, Südafrika, Sierra Leone und Simbabwe. Bild: 1.Mai.ch

Redaktion. Um Covid-19 erfolgreich entgegenzutreten, braucht die Welt Solidarität, die ihren Namen verdient. Eine globale Sozialpolitik, die auch die indirekten Folgen der Pandemie abfedert und damit Armut und Ausgrenzung entgegenwirkt. Doch genau das Gegenteil wird getan. Wir veröffentlichen in gekürzter Fassung den Text von Anne Jung.

Das Virus traf auf Weltverhältnisse, die aus einer Pandemie eine Polypandemie machten. Monate bevor das Virus die ersten Länder des globalen Südens erreichte, verloren Millionen Menschen ihre Jobs und stürzten in Armut. H&M, Mango und Co. kündigten Lieferverträge und holten – als hier die Läden schlossen – nicht einmal mehr bereits bestellte Waren ab. In Bangladesch und Pakistan standen die Näher*innen vor verschlossenen Fabriktoren, ohne Sozialversicherung, ohne Rücklagen und oftmals ohne ausreichende Mittel, um die Heimreise in ihre Dörfer anzutreten. Weltweit leiden heute 800 Millionen Menschen an chronischem Hunger. Durch den Krieg in der Ukraine wird sich die Lage weiter zuspitzen, denn Russland und die Ukraine sind die weltweit wichtigsten Weizenexporteure, auch für das World Food Programme.

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