40 Jahre konkrete Solidarität
sit. Seit 1983 unterstützt der Solifonds zahlreiche soziale Kämpfe rund um den Globus. Er tut es schnell, direkt und unbürokratisch – und will es auch in Zukunft so lange tun, wie es notwendig ist.
1981 fand das «Schweizerische Symposium für Solidarität» statt. Über 3000 Menschen nahmen daran teil und verabschiedeten das entwicklungspolitische Manifest «Entwicklung heisst Befreiung». Zentrale Forderung darin war die Schaffung des «Solidaritätsfonds für den sozialen Befreiungskampf in der Dritten Welt».
1883 folgte dann die konkrete Umsetzung der Forderung: Der Solifonds wurde durch die SP Schweiz, den Schweizerischen Gewerkschaftsbund, das Schweizerische Arbeiterhilfswerk (heute Solidar Suisse) und dreizehn entwicklungspolitische Organisationen und Solidaritätskomitees ins Leben gerufen. Und am 1. Mai 1983 wurde die erste internationale Solidaritätsaktion zur Unterstützung von Gewerkschaften im Apartheid-Südafrika durchgeführt.
Übliche Strategien reichen nicht
«Seither hat der Solifonds eine Vielzahl von sozialen Kämpfen, Aktionen und Kampagnen in zahlreichen Ländern des Globalen Südens unterstützt», wird auf der Website informiert. Und er tut es auch heute noch, wie zum Beispiel die aktuelle Unterstützung der Landarbeiter:innen in Südspanien beweist. In der Provinz Huelva arbeiten mehrheitlich migrantische Arbeiterinnen im Anbau und bei der Ernte von Erdbeeren. Die Früchte sind für den Export nach Europa bestimmt und finden sich bereits im Januar in den hiesigen Supermärkten.
Insbesondere die marokkanischen Arbeiterinnen, die als saisonale Erntehelferinnen von Januar bis Juni auf den Feldern Erdbeeren pflücken, arbeiten unter äusserst prekären Bedingungen. Sie stehen auf Abruf zur Verfügung, manchmal gibt es für sie keine Arbeit und damit auch keinen Lohn. Der Gesamtarbeitsvertrag für die Landwirtschaftsarbeit, der unter anderem einen Mindestlohn vorsieht, wird von den Arbeitgeber:innen regelmässig missachtet. Weiter sind die Frauen oft in Containern entlang der Felder untergebracht, weit weg von den Dörfern.
In Huelva organisiert die südspanische Gewerkschaft der Landarbeiter:innen SOC-SAT seit einigen Jahren Erntehelferinnen aus Marokko. Um saisonale Arbeiterinnen gewerkschaftlich zu organisieren, reichen die üblichen Strategien nicht. Die südspanische Gewerkschaft hat deshalb Kontakt mit der marokkanischen Gewerkschaft der Landarbeiter:innen FNSA aufgenommen. Die FNSA will nun die Erntehelferinnen schon bei der Rekrutierung kontaktieren, sie über ihre Rechte in Spanien informieren und auf die SOC-SAT hinweisen.
Alles Gute zum Geburtstag
«Damit unsere Solidaritätsarbeit auch in Zukunft weitergehen kann, ist es wichtig, dass auch jüngere solidarische Menschen den Solifonds und seine Arbeit kennenlernen und unterstützen», ist auf der Website zu lesen. Wie wichtig diese Solidaritätsarbeit ist, braucht nicht unterstrichen zu werden. In diesem Sinne, liebe Freund:innen des Solifonds, veröffentlichen wir diesen Beitrag – und wünschen euch alles Gute zum 40. Geburtstag. Macht weiter so wie bisher.
Veranstaltungsreihe mit den marokkanischen Erntearbeiterinnen siehe: solifonds.ch/40-jahre