Alexandra Kollontai: Frau und Revolution
Gisela Notz. Zeitlebens setzte sich Alexandra Kollontai für die Emanzipation der Frauen als zentrales Element der Revolution ein. Sie sah in der Geschlechter- und der Klassenfrage zwei unterschiedliche, doch miteinander verbundene Unterdrückungsformen.
Bereits am Internationalen Frauentag am 23.Februar 1917 (nach «unserem» Kalender 8.März) waren in Petrograd (St.Petersburg) Textilarbeiterinnen aus mehreren Textilfabriken in den Streik getreten. Mit der Losung «Brot, Frieden und Freiheit» wandten sie sich gegen den Krieg und gegen die wirtschaftliche Not im autoritären Zarenregime, das Frauen keine Rechte gewährte. Binnen weniger Tage entwickelten sich die Streiks zu einem Massenstreik, an dem sich etwa 90 000 Menschen beteiligten. Die Aktionen mündeten kurz darauf in die russische Februarrevolution.