187:2 für Kuba gegen die USA

Solidaritätskundgebung in Basel nach Bekanntwerden des Resultats der UNO-Abstimmung. Bild: cubasi.ch

sit. Zum 31.Mal in Folge fordern die Vereinte Nationen das Ende der US-Blockade gegen Kuba. Doch die USA werden sich auch diesmal über den Beschluss der UNO hinwegsetzen. Der Widerstand gegen die Blockade wächst aber auch in der amerikanischen Zivilgesellschaft. Gefordert wird eine Normalisierung der Beziehungen.

Am 2.November stimmte die Generalversammlung der Vereinten Nationen für die Aufhebung der US-Blockade gegen Kube. Das Resultat ist einmal mehr erdrückend: 187 Staaten für die Resolution, die USA und Israel stimmten dagegen, die Ukraine enthielt sich der Stimme. Damit wurden die USA seit 1992 zum 31.Mal in der Generalversammlung einhellig verurteilt und der Verletzung der UN-Charta und der internationalen Rechtsprinzipien beschuldigt.

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Italiens Kriegserklärung

sit. Die italienische Regierung geht mit harter Hand gegen Menschen vor, die auf der Flucht sind. Unter anderem werden die Aufnahmezentren zu Militärstützpunkten umgebaut, die weit ab von bewohnten Zentren sein sollen. Die EU unterstützt den Krieg Italiens gegen die Migrant:innen.

Italiens faschistische Ministerpräsidentin Giorigia Meloni hat am 22.September die Tribüne der UNO-Vollversammlung dazu benutzt, den «globalen Krieg» gegen Menschenhändler:innen zu erklären. Wie verlogen, denn in Wirklichkeit ist es ein Krieg zur Abwehr der Migrant:innen, die vor Elend und Verfolgung in ihren Herkunftsländern und den Folterungen in den Flüchtlingslagern in Libyen oder Tunesien fliehen. Meloni rief andere Staaten dazu auf, sich an diesem «Krieg» zu beteiligen. Italien sei bereit, dabei an «vorderster Front» zu stehen. » Weiterlesen

Erdöl, Politik und Krieg

Ueli Schlegel. Erdöl hat der Menschheit eine in der bisherigen Geschichte nie dagewesene Mobilität ermöglicht. Zugleich ist es aber auch eine der Haupttriebkräfte für die Klimaerwärmung und die damit verbundene Gefahr der Zerstörung unseres Planeten. Auch in Kriegen spielt das Erdöl eine wichtige Rolle und ist daher eine gesuchte Beute der Militärstrateg:innen – und das gilt für die Ölquellen sowie für die Pipelines.

Seit 164 Jahren haben sich die Länder unseres Planeten in eine immer stärkere Abhängigkeit vom Erdöl manövriert. Wir benötigen Öl für den Verkehr und die Heizung, für die chemische Industrie, für Gebrauchsgüter und für die Herstellung von Baumaterialien. Kriege verschlingen gewaltige Mengen dieses Energieträgers. Der Abrams-Kampfpanzer, den die USA an die Ukraine liefern wollen, verbraucht etwa 7itens00 Liter Kerosin auf 100 km; der deutsche Leopard-2-Panzer, den Deutschland der Ukraine verkauft, etwa 500 Liter Diesel pro 100 Kilometer.
Nazi-Deutschland wollte im zweiten Weltkrieg

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Zurück zu den Wurzeln

Im Jahr 1969 begann in New York die Schwulen- und Lesbenbewegung. Bild: zVg

lmt. Bunt, schrill, glitzernd und feiernd nimmt sich die queere Community im Juni die Strassen Zürichs. Es ist jedes Jahr ein Fest. Dabei wissen die Wenigsten, dass die erste Pride ein Aufstand gegen das System war. Um an die Anfänge der Pride zu erinnern und radikalere Forderungen zu stellen, findet in der Limmatstadt auch immer eine alternative Pride statt. 

Wir schreiben das Jahr 1969. Es ist eine Zeit, in der in queeren Bars immer wieder Razzien der Polizei durchgeführt werden. Doch in der Nacht auf den 28.Juni lehnen sich die Menschen in der Bar Stonewall Inn an der Christopher Street in New York gegen die Polizei auf. Besonders am Aufstand beteiligt sind Schwarze und Latinx Dragqueens und trans Frauen. Das ist die Geburtsstunde der ersten Pride, eine Auflehnung gegen das oppressive System. Queere Aufstände wie jener an der Christopher Street, welcher von der Polizei mit massiver Gewalt niedergeschlagen wurde, waren ausschlaggebend für den Beginn der Akzeptanz queerer Menschen in unserer Gesellschaft. Seit 1970 wird in New York am letzten Samstag im Juni mit dem Christopher Street Liberation Day an die Stonewall Unruhen erinnert. 

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Kriegsmanöver der Nato 

«Kämpfen wir gemeinsam für ein freies Sardinien», lautet die Forderung der Friedens­aktivist:innen. Bild: zVg

Gerhard Feldbauer / sit. Auf Sardinien fanden vom 13.April bis zum 26.Mai mit «Mare aperto», «Nobel Jump» und «Joint Stars» gleich drei Nato-Militärmanöver statt. Proteste gegen diese Machtdemonstration des westlichen Kriegsbündnisses wurden von der Polizei brutal niedergeschlagen. Von alldem war in der bürgerlichen Presse nichts zu lesen.

«Die diesjährigen Manöver haben das Manöver Navy Open See vom Mai 2022, bei dem sieben Nato-Staaten mit 65 Kriegsschiffen die Eroberung fremder Territorien trainierten, bei weitem übertroffen», informiert das kommunistische Onlinemagazin Contropiano auf seiner Website. Zentrum der Kriegsübungen waren die südlichen Ausläufer der Ost- und Westküste der Insel, wo sich in den Ortschaften Capo San Lorenzo, Capo Frasca und Teulada die grössten Nato-Stützpunkte Europas befinden. Die imposanten Kriegsübungen der Nato sind eine Machtdemonstration sondergleichen. Und an wen sich die Kriegsbotschaft richtet, ist klar: An Russland, China und an all jene, die sich nicht den «demokratischen, westlichen Werten» unterordnen wollen. » Weiterlesen

Tausend Gründe!

sit. Am 14.Juni wird wieder gestreikt und auch diesmal wird damit
Geschichte geschrieben. Aktionen, Demonstrationen und Veranstaltungen
finden landauf und landab statt. Der Tag wird so bunt werden, wie es
Gründe zum Streiken gibt. 

«Es gibt tausend Gründe, um für mehr Rechte von FLINTA (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen) zu kämpfen», schreibt das feministische Streikkollektiv Zürich in seiner Medienmitteilung vom 14.Mai, genau einen Monat vor dem Tag X. Zu Wort kommen zwölf Menschen, die ihre Gründe nenne, warum sie am 14.Juni streiken werden. 

Maelle, Software-Entwicklerin: Ich streike, weil ich mich solidarisch für alle einsetze, die in unserer Gesellschaft keine Stimme haben. Und weil FLINTA, sowie BIPoC-Personen noch immer Stunden an unbezahlter Care-Arbeit leisten, ohne die alles stillstehen würde.

Anonym: In der Schweiz kann jemand die Illusion haben, es wäre möglich, hier gleichberechtigt zu leben. Diese Illusion platzt schlagartig, sobald eine Schwangerschaft anfängt, und nach der Geburt ist es noch extremer … und ich möchte die jungen Frauen erreichen, jene, die noch nicht wissen, was sie später erwartet, jene, die noch keine Kinder haben, auch damit sie mitmachen bei der Arbeit für bessere Bedingungen.

Sarah, Theaterpädagogin: Weil so vieles in unsere Welt von Männern für Männer gemacht wurde und Frauen, Nichtbinäre und Inter-Personen darunter leiden, und sich das dringend ändern muss! Und natürlich werde ich auch für gleichen Lohn, gleiche Rechte, gleiche Bedingungen für alle streiken – nieder mit dem Patriarchat!

Käthe, Theaterschaffende: Ich streike, weil Sorgearbeit keine Privatsache sein sollte! Und für körperliche Selbstbestimmung von FLINTAs weltweit!

Anna-Béatrice, Projektleiterin 

Gewaltprävention: Ich streike am 14.Juni, weil geschlechtsspezifische Gewalt in der Schweiz Alltag ist und Gewaltbetroffene zu wenig ernst genommen und unterstützt werden. Das muss sich endlich ändern!

Yvonne, Designerin: Ich streike aus Solidarität!

Ladina, Studentin Agro-Wissenschaften ETH: Einer der Gründe, warum ich streike: Niemand hat mir vorzuschreiben, was ich tragen soll, welches Gewicht ich haben soll, oder ob ich mich für eine Geburt oder keine entscheiden soll. Mein Körper gehört mir. Stopp all dem ungewollten Angefasst-Werden im Ausgang, bei der Arbeit oder dem Sport(unterricht). Keine Frau soll je wieder Angst haben, wenn sie am Abend allein nach Hause geht.

Sophie, Lehrerin: Ich streike, weil mich das Engagement von Sona Mopathra bewegt, weil mich die Arbeit von Mirle Ladermann Ukeles beeindruckt und weil ich, obwohl ich privilegiert bin, die Diskriminierung, welcher wir Frauen ausgesetzt sind, kenne. Ich streike, weil ich wütend bin, dass Sexismus, Mythen und Fehldiagnosen die Medizin bis heute beeinflussen. Ich streike, weil mir die Kraft zu kämpfen abhandengekommen ist.

Johanna, Fotografin: Weil Frauen immer noch vom System gegeneinander ausgespielt werden.

Rahel, Schauspielerin: Weil das Private immer auch politisch und der feministische Wandel notwendig ist. «Die grösste Macht überhaupt, ist die gesellschaftliche Teilhabe. Und wie schon Spiderman bemerkte: Aus grosser Macht folgt grosse Verantwortung! Teilen wir sie.» (Aus: «Patriarchat der Dinge», Rebekka Endler).

Domenica, Sanitärinstallateurin: Ich streike, weil wir für die erreichten Rechte wieder kämpfen müssen.

Heraus zum 14.Juni! 
In der ganzen Schweiz kommt es zu zahlreichen
Aktionen. Hier eine Übersicht für die Deutschschweiz:

Aarau. Markthalle, 17 Uhr Demonstration, danach Reden und Musik.
Mehr Infos: feministischerstreikaargau.ch/

Basel. Theaterplatz, 10.45 Uhr Kinderwagen/Rollstuhl/Rollator–Demo; 10.46 Uhr Aufruf und Manifest zum 14.Juni; ab 11.30 Uhr Mittagessen un Getränke auf Spendenbasis für Erdbebenopfer in der Türkei/Syrien; 13.33 Uhr Aktion Gender Overall Earnings Gap; 14 Uhr Konsumstreik – wir tauschen;  15.24 Uhr Aktion Equal Pay Hour; 16.30 Uhr Reden, Musik und Tanz; 17.30 Uhr Demonstration; 20.30 Uhr Tanzperformance Femtak im Theater Roxy, 21.30 Uhr Afterparty im Humbug.
Mehr Infos: frauenstreik-bs.ch

Bern. Bundesplatz, ab 12 Uhr Programm; 13:33 Uhr Landsgemeinde: Wir stimmen über unsere Forderungen ab; 15 Uhr Kinderwagenumzug der EKDM, Besammlung beim Bärengraben; 15:24 Feierabend und Lärm machen für Lohngleichheit; 17.30 Uhr Demonstration ab der Schützenmatte; bis 22 Uhr Aktionen, Reden und Party­ auf dem Bundesplatz.
Mehr Infos: frauen-streiken.ch

Biel. Zentralplatz, ab 14 Uhr beim Zentralplatz.
Mehr Infos: instagram.com/femstreik.biel.bienne

Chur. Kornplatz, 17 Uhr.
Mehr Infos: frauenstreik-gr.ch/14-juni-2023/

Frauenfeld. Unteres Mätteli, 17.30 Treffpunkt und Kund-gebung, danach Marsch zum Dreiegg; 20 Uhr Poetry Slam, Samantha Zaugg und DJ Set im Dreiegg.
Mehr Infos: femstreiktg.ch

Liestal. Rathausgasse, ab 11 Uhr Redebeiträge, Musik, Mittagessen und Basteln für die Demo; 16 Uhr Besammlung der Baselländer:innen am Bahnhof Basel SBB.
Mehr Infos: frauenstreik-bs.ch/

Luzern. Vögeligärtli, ab 14 Uhr Stände, Reden und Musik; 17.30 Uhr Besammlung; 18 Uhr Demonstration.
Mehr Infos: frauenstreikluzern.ch

Schaffhausen. Fronwagenplatz, ab 16 Uhr Reden;
17.15 Uhr Start Demo vom Fronwagenplatz aus, danach
femini­­stisches Fest im Mosergarten.
Mehr Infos: instagram.com/feministischerstreik_sh/ 

Solothurn. Kreuzackerplatz, 15– 17 Uhr Warm-Up: Pappschilder basteln, politischer Austausch und Pirat:in-nenbar; 17 Uhr Start Demo; 19 bis 22 Uhr Küche für alle, Pirat:innenbar, Musik & Tanzen.
Mehr Infos: instagram.com/feministischerstreik_ktso

Stans. Dorfplatz, 12 Uhr Essen und Aktionen, 15 Uhr Besammlung und anschliessend Velo-Demo nach Luzern.
Mehr Infos: instagram.com/feministisches.nidwalden

St. Gallen. Marktgasse, 10.46 Uhr Startaktion, Rentenungleichheit; ab 11 Uhr kulturelle Darbietungen; 13.33 Uhr Aktion gegen Lohnungleichheit; 15.24 Uhr Aktion gegen Lohnungleichheit und gegen das Patriarchat; ab 16 Uhr kulturelle Darbietungen; 18 Uhr Demo; 19.30 Uhr Reden; 20.30 Uhr Musik und Afterparty.
Mehr Infos: feministischerstreik-sg.ch

Thun. Rathausplatz, 11 bis 15 Uhr, Foodtruck, Transpi malen, Info-Stände, Beitrag von Lisa, Streikforderungen, Siebdruck. Danach Teilnahme an der Demo in Bern.
Mehr Infos: feministischeskollektivthunbeo.ch

Wald. Spielplatz Wildegg, 14 Uhr Besammlung; Schlipfplatz Naturladen, 15.15 Uhr Reden, Sitzen, Rasseln und laut werden; 15.30 Uhr Abmarsch in Richtung Bahnhof; 16 Uhr Reden, Sitzen, Rasseln und laut werden; Schwertplatz, 16.30 Uhr Wortmeldungen sitzen und reden, spielen und laut werden, ab 17 Uhr gemeinsames Ausklingen in der
Villa Flora.
Mehr Infos: frauenstreik-wald.ch

Winterthur. Kirchplatz, ab 12 Uhr Stände, Essen, Aktionen, Lesungen; 18 Uhr Demostart am Neumarkt.
Mehr Infos: feministisches-kollektiv-winti.ch

Zug. Oberer Postplatz, ab 15.24 Uhr Warm-Up, Forderungen lesen und Pappschilder basteln; 18 Uhr
De-monstration ab Oberer Postplatz; ab 19 Uhr Pick­­­nick, Musik und Tanz beim Arenaplatz.
Mehr Infos: www.frauenstreikzug.ch

Zürich. 17.30 Uhr Demonstration ab Sechseläutenplatz.
Mehr Infos: feministischerstreikzuerich.ch/14-juni-2023

Sämtliche Infos: 14juni.ch

Die Macht der Stiftungen

sah. Wie hilft man Kindern, ohne Genderbarrieren aufzuwachsen? Genderrollen will dafür eine Plattform mit drei Aktionen bieten, damit eine «Community of Practice» entstehen kann. Treibende Kraft dahinter ist die Stiftung Mercator Schweiz. Ein genaueres Hinsehen lohnt sich.

Es stimmt: Schon früh lernen Kinder, wie Frauen oder Männer sich verhalten und fühlen sollen. Auch wer sich in wen verlieben darf und wie Familien aussehen sollen, das kennen die Kleinsten. Normative Geschlechterbilder prägen das Handeln der Menschen und die Strukturen, in denen sie sich bewegen.

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Vergesellschaften!

sit. Mit der Übernahme der Credit Suisse wird die UBS auch die grösste kommerzielle Immobilien­besitzerin der Schweiz mit einem Portfolio im Wert von 38,2 Milliarden Franken und über 50000 Wohnungen. Ein Bündnis will dies verhindern.

«Wir fordern: Das Immobilienportfolio der Credit Suisse Funds AG und ihrer Tochtergesellschaften soll vergesellschaftet und damit dauerhaft der Spekulation entzogen werden», ist auf der Website des Bündnisses «CS-Immobilien enteignen» zu lesen. Eine entsprechende Petition wurde Ende April lanciert. » Weiterlesen

Heuchelei und Gewaltfantasien

Aktion am Gotthard vom 7. April. Bild: Renovate Switzerland

flo. Die Aktionen von sogenannten Klimakleber:innen sorgen für Aufregung. Auch wenn die Aktionsformen nicht denen der Arbeiter:innenklasse entsprechen und verfehlt sind, ist die Gegenreaktion auf sie heuchlerisch und die Repression gegen die Aktivist:innen gefährlich.

Es ist das Osterwochenende. Tausende wollen mit dem Auto den Gotthard passieren, um in den Süden in die Ferien zu fahren. Ab zehn Uhr vom Freitag 7.April beginnen Aktivist:innen sich auf der Autobahn A2 auf der Strasse festzukleben. Verantwortlich für die Aktion ist die Gruppe Renovate Switzerland. Frustrierte Autofahrer:innen reissen den Klimaaktivist:innen ihre Transparente aus den Händen.

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Mutter Courage 

sit. Die Marketenderin Anna Fierling zieht mit ihrem Planwagen und ihren drei Kindern während den Wirren des Dreissigjährigen Kriegs kreuz und quer durch Europa. Der Krieg ist ihr Geschäft. Das Theaterstück, das 1941 in Zürich uraufgeführt wurde, ist ein Mahnmal gegen Krieg und Kapitalismus.

Das Eindrückliche an den Werken von Brecht ist ihre Aktualität, obwohl sie vor mehreren Jahrzehnten geschrieben wurden, so auch «Mutter Courage und ihre Kinder». Entstanden ist das Stück 1938/1939 während Brechts Exil in Schweden. Die Handlung spielt im Dreissigjährigen Krieg von 1618 bis 1648. «Bliebe es bei der Feststellung der historischen Bedingtheit des Stückes, so liesse sich kaum erklären, warum es zu den meistgespielten Werken Bertolt Brechts zählt.

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Hunger ist ein schlechter Koch 

Helene Weigel und Bertolt Brecht. Bild: zVg

Mesut Bayraktar. Zuerst blamiert er die Ideen der Herrschenden durch die Konfrontation mit ihren Interessen. Dann ging er einen entscheidenden Schritt weiter. Zum 125.Geburtstag von Bertolt Brecht, Kommunist und Dichter. 

Selten sieht man den marxistischen Dichter so gelassen und erfüllt. Bertolt Brecht steigt in einen Festwagen, neben ihm die Schauspielerin und Weggefährtin Helene Weigel. Unmittelbar hinter ihnen ist überdimensional das kreisrunde Signet des Berliner Ensembles, das sich heute als Leuchtreklame auf der Turmspitze des Theaters am Schiffbauerdamm dreht. Vor wenigen Monaten übernahmen sie und ihre Mitarbeiter die Leitung des Theaters.

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Längster Streik Europas erfolgreich beendet

Bis zum historischen Sieg waren zahlreiche Aktionen notwendig. Bild: Ralf Streck

Ralf Streck. Nach 1345 Tagen haben die Novaltia-Beschäftigten im Baskenland Lohnerhöhungen von bis zu 34 Prozent erkämpft und sie werden zudem mit 9500 Euro entschädigt. Auch erhalten sie rückwirkend 60 Urlaubstage – ein wichtiger Sieg, der Geschichte schreibt.

Es ist geschafft. Der definitiv längste Streik Europas ist vorbei. Den Sieg Ende März wird die Belegschaft der Novaltia-Filiale im baskischen Bilbao am 1. Mai auf der Strasse gebührend feiern. Schon vor einem Jahr hatte der vorwärts über den langen Streik in der Logistikfirma berichtet, der damals bereits mehr als 1000 Tage angedauert hatte. Die gut 20 Beschäftigten, die 2019 mit ihrem Ausstand begannen, kamen schliesslich auf 1345 Tage, drei Jahre und acht Monate. Damit konnten sie die 1336 Tage der Betriebsbesetzung der Teefirma Fralib in Frankreich toppen, was bisher als der längste Streik gehandelt worden war.

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Streik auf dem LKW-Parkplatz

Die Solidarität ist unter den streikenden LKW-Fahrer:innen sehr gross. Bild: Faire Mobilität.

Gaston Kirsche. LKW-Fahrer:innen eines polnischen Konsortiums gingen Ende März bei Darmstadt in Südhessen in den Streik, weil sie nicht bezahlt wurden. Eine Schlägertruppe, angeheuert vom Firmeninhaber, versuchte den Streik zu beenden – erfolglos. Die Streikenden können auf eine wachsende Solidarität zählen.

Ein grosser, gepanzerter Wagen, martialisch aussehende Männer in Uniform – am 7.April spielten sich auf dem Autobahnparkplatz Gräfenhausen an der A5 bei Darmstadt bedrohliche Szenen ab. Die kleine Truppe mit Panzerwagen gehörte zu Rutkowski Patrol, einer polnischen Wachschutzfirma. Den Eigentümer der Firma, Krzysztof Rutkowski, kennt man in Polen als Reality-TV-Star und schillernde Social-Media-Figur – und wohl auch als eine Art Milizenchef. Diesmal waren seine Angestellten offenbar angeheuert worden, um durch Einschüchterung einen Streik zu brechen.

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Im Gedenken an Marco 

Marco Medici

sit. Es gibt Dinge, über die ich nie schreiben möchte, aber sie gehören zum Leben: Am 10.März ist unser Genosse Marco Medici gestorben. Nach einer rasch fortschreitenden Krankheit ist er friedlich eingeschlafen. Ruhe in Frieden, Genosse.

«Ein reichhaltiges, erfülltes und engagiertes Leben ist zu Ende gegangen. Er wird uns fehlen», schreibt seine Familie in der Todesanzeige. Auch uns, dem Verwaltungsrat und der Redaktion des vorwärts, fehlt er sehr, wir vermissen ihn. Wir sprechen seiner Familie unser tief empfundenes Beileid aus.

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Jetzt auch noch die Tiefsee? Niemals!

Activists from Greenpeace Netherlands, Greenpeace Germany and Greenpeace Switzerland unfold a banner that reads „NO DEEP SEA MINING“ at the Mining Vessel Hidden Gem in the Waalhaven port of Rotterdam. The Action is part of a protest against Deep Sea Mining.

lmt. Bereits Ende Juli könnte der Startschuss fallen, der unsere Zukunft bedrohen und unsere Meere für immer zerstören wird. Die Tiefsee soll geplündert werden, um Metalle zu fördern. Dabei würde einer der einzigartigsten Lebensräume vernichtet werden. Während der Bundesrat schweigt, sind Schweizer Konzerne schon bereit.

In den Tiefen der Meere liegt eine Schatzkammer der biologischen Vielfalt, über die wir wenig wissen. Sogar weniger als über den Mars oder den Mond.

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Die Waffen nieder, an allen Fronten!

Gisela Notz. Warum haben die Menschen aus den Erfahrungen der beiden grossen Weltkriege mit den vielen Verlusten nichts gelernt? Warum herrscht – auch bei weiten Teilen der Linken – die Ansicht vor, man könnte, indem man Bomben auf ein Land wirft, Konflikte lösen? Vom Zusammenwirken zwischen Militarismus und Familismus.

«Bei der Furchtbarkeit der gegenwärtig erreichten und noch immer steigenden Waffentechnik, bei der Massenhaftigkeit der Streitkräfte wird der nächste Krieg wahrlich kein ‹ernster›, sondern ein – es gibt gar kein Wort dafür – ein Riesenjammer-Fall sein.

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«Das war wirkliche Solidarität»

Das HDP-Hilfscamp wird von der türkischen Armee gewaltsam geräumt. Bild: anfdeutsch.com

lmt. Das Krisenkoordinationszentrum der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in Markaz wurde am Mittwoch, 15.Februar, von Soldat:innen besetzt und unter Zwangsverwaltung gestellt. Hilfskonvois werden aufgehalten und die Güter beschlagnahmt. Doch die Menschen lassen sich nicht unterkriegen.  

Während der türkische Staat die Menschen unter den Trümmern tagelang auf Hilfe warten liess, reagierte die Zivilgesellschaft sofort und mobilisierte ihre Kräfte zur Versorgung der Erdbebenopfer. NGOs, insbesondere Gewerkschaften und Gemeindeverbände, politische Parteien sowie Privatpersonen errichteten in allen zehn betroffenen Provinzen Krisendienststellen, welche die humanitäre Hilfe koordinieren.

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Systemwandel, aber wie?

lmt. Kapitalismuskritik ist, was die vier linken Parteien am 6.Januar verband. Doch wie dieser als System zu überwinden ist, liess die Meinungen auseinanderklaffen. Der vorwärts war bei der Podiumsdiskussion der AVIVO dabei und hörte sich die Visionen der Kandidat:innen an.

Der Kapitalismus muss überwunden werden. Dem stimmen Liliane Hasler von der PdA, Nicole Wyss von der AL, Andreas Daurú von der SP und Silvia Rigoni von den Grünen zu. Die vier Kandidat:innen bei den Zürcher Kantonsratswahlen vom 12.Februar stellten an der Podiumsdiskussion vom 6.Januar dieses Jahres ihre Ideen und Visionen vor.

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