Explizit gewürdigt

sah. Nicht wegnehmen, sondern zurückgeben: Das will Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum Pardo in ihrer Regierungszeit. Sie beginnt mit einem Jahr zu Ehren der Vielfalt der Frauen und will erst mit Freiheit und Gerechtigkeit enden. Kann das gelingen?

Claudia Sheinbaum Pardo hat im Dezember 2024 beschlossen, das Jahr 2025 zum Jahr der indigenen Frauen zu erklären. Ziel ist es, die grosse Bedeutung der Frauen für Mexiko – überhaupt für ganz Lateinamerika oder die Welt – hervorzuheben. Als Symbol für diese Kampagne wurden vier Frauenbilder ausgewählt, die für Vielfalt und Stärke der indigenen Kulturen stehen. » Weiterlesen

Frieden mit Öcalan und Krieg in Rojava?

Die türkische Luftwaffe bombardiert ein Friedenskonvoi beim Tisrîn-Staudamm. Bild: ANF

Redaktion. Der türkische Staat erlaubt einen Besuch bei seinem Staatsfeind Nr.1 Abdullah Öcalan und zeigt sich womöglich zu Gesprächen bereit. Gleichzeitig intensiviert die türkische Armee ihre Angriffe auf die Demokratisch-Autonome Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens. Wie passen diese beiden Entwicklungen zusammen?

Am 28.Dezember 2024 besuchten die Abgeordneten Pervin Buldan und S?rr? Süreyya Önder der Partei der Völker für Gleichberechtigung und Demokratie (DEM) Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali. Öcalan ist der wichtigste politische Gefangene der Türkei, wenn nicht der gesamten Region. Er ist der Gründer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), der Vordenker des Gesellschaftskonzepts des Demokratischen Konföderalismus sowie für Millionen Kurd:innen ihr politischer Repräsentant. » Weiterlesen

Fragiler Waffenstillstand

Grégoire Lalieu. Ein Gespräch mit dem französischen-algerischen Sozialwissenschaftler, Dozent und Aktivist Said Bouamama über die Lage im Nahen Osten, die möglichen Zukunftsszenarien und Donald Trump. Bouamama ist unter anderem auch der Autor des «Strategischen Handbuchs für Palästina und den Nahen Osten».

Fünfzehn Monate haben die Vereinigten Staaten Israel bedingungslos unterstützt. Warum drängten sie jetzt auf eine Waffenstillstandsvereinbarung?
Zunächst zeigt diese Vereinbarung, dass die Grossmächte nicht machtlos sind, wenn sie handeln wollen. Wir sehen, dass die Vereinigten Staaten, wenn es in ihrem Interesse liegt, durchaus in der Lage sind, genügend Druck auf Netanyahu auszuüben, damit er einer Vereinbarung zustimmt, die zuvor abgelehnt wurde » Weiterlesen

Kasachstan: Zwischen Protesten, Ölboom und Multipolarität

Der Hauptsitz des Konzerns Kaz MunayGas

Arman Spéth. Vor drei Jahren erschütterten die grössten Proteste in der jungen Geschichte Kasachstans das Land. Sie rückten die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Spannungen in den Fokus, die im zuvor als relativ stabil geltenden Staat schlummerten. Teil 1 des Gesprächs mit Kuat Akischanow zur polit-ökonomischen Entwicklung Kasachstans.

Können Sie uns einen kurzen Überblick über die politisch-ökonomische Transformation Kasachstans seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion geben?
Kasachstan erlebte nach dem Zerfall der Sowjetunion eine umfassende neoliberale Transformation. Bereits in den ersten Jahren der Unabhängigkeit implementierte das Land ein Programm zur strukturellen Umgestaltung, das sich am «Handbuch» des Washingtoner Konsenses orientierte.

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Bausatz für Kündigungen

Solidaritätskundgebung vor dem Arbeitsgericht in Regensburg für den Kollegen Ludwig Doblinger. Bild: Gaston Kirsche.

Gaston Kirsche. In Bayern stehen engagierte Gewerkschaftsmitglieder unter Druck. Einer davon ist Ludwig Doblinger. Ihm droht derzeit der Verlust seines Arbeitsplatzes bei der Ikea-Filiale in Regensburg wegen seinen gewerkschaftlichen Aktivitäten als Betriebsrat.

«Es ist bereits der dritte Fall, in dem grosse Handelsunternehmen nach der langen, zähen Tarifrunde für Lohnerhöhungen im Handel gegen engagierte Betriebsrät:innen vorgehen, die sich aktiv an der Tarifrunde beteiligt sowie vor Ort die Warnstreiks mitorganisiert und koordiniert haben», so Christin Rappl, zuständige Sekretärin für den Handel der Gewerkschaft ver.di in der Oberpfalz im Gespräch mit dem vorwärts.

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Ruhiges Hinterland? Russland an der Schwelle zum dritten Kriegsjahr

Ewgeniy Kasakow. Seit fast drei Jahren führt der russische Staat Krieg, dessen offizielle Ziele zwar immer wieder neu formuliert werden, doch deren Zweck klar zu sein scheint. Es geht um nicht weniger als um Russlands Status einer Weltmacht — doch wie sieht die innenpolitische Lage aus?

Der einzige Staat, der den USA und der NATO im Falle eines Nuklearkonfliktes gefährlich werden könnte, ist ökonomisch eindeutig unterlegen. Die russische Führung möchte an ihrer ökonomischen Unterlegenheit was ändern, die NATO am russischen Militärpotenzial. Beide Seiten sehen ihre Sicherheit gefährdet – und dies lässt sich nicht als propagandistische Überspitzung abtun.

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Assads Fall: Amphetamine und Milizen

flo. Dass Assads Regime derart schnell fallen würde, hatte wohl niemand erwartet. Doch in den letzten Jahren relativer Ruhe im syrischen Bürgerkrieg hatte sich die Lage in Damaskus kaum verbessert. Es war ein Zerfall mit Ansage.

Nachdem 2020 in Idlib, im Nordwesten Syriens, wo die Gruppe Hay‘at Tahrir al-Sham (HTS) ihre Hochburg hat, eine Waffenruhe zwischen der syrischen Regierung und verschiedenen Rebellenmilizen ausgehandelt worden war, trat der Syrienkrieg in eine ruhigere Phase. Der Grossteil der Kampfhandlungen fand nun im Norden zwischen Milizen, die von Erdogan und Ankara gestützt wurden, und den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) Staat.

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Eine Reise durch Tradition und Moderne

Chu Van An, der Lehrer der 1000 Generationen.

Marius Käch. Vietnam ist ein faszinierendes Land, das sich in einem rasanten Wandel befindet: Vergangenheit trifft auf Zukunft. Ein Land, das sich sicher ist, «für die richtige Sache» zu kämpfen, wie mir der Veteran beim gemeinsamen Teetrinken sagte. Eine Reportage.

Dass wir uns so schnell wiedersehen würden, habe ich mir nicht gedacht und schaue ihn an. Im Dämmerlicht der hölzernen Haupthalle, umgarnt vom Dunst der Räucherstäbchen, sitzt er auch nach 700 Jahren da in aller Eleganz: Chu Van An, der Lehrer der 1000 Generationen. Ein Symbol des Konfuzianismus, der Unbestechlichkeit und der Hingabe für das Weitergeben von Wissen.

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Trumps Comeback

dom. Donald Trump ist zurück – und wie! Anscheinend mühelos lässt er seine demokratische Gegnerin Kamala Harris hinter sich und wird Anfang nächsten Jahres ins Weisse Haus zurückkehren. Was sind die Gründe für den deutlichen Wahlsieg? Und womit ist in den nächsten vier Jahren zu rechnen?

Lange wurde diskutiert, ob die Wirtschaft nach dem Pandemie-Einbruch eine «harte» oder eine «weiche» Landung hinlegen würde. Für die USA erübrigt sich diese Diskussion angesichts der aktuellen Wirtschaftsdaten: boomende Aktienmärkte, starker Dollar, ein BIP-Wachstum von rund 2,5 Prozent und eine Arbeitslosenquote von unter vier Prozent – von einer Landung kann nicht die Rede sein, die US-Ökonomie hebt ab. Unter solchen Umständen werden Amtsinhaber:innen tendenziell von ihrem Wahlvolk bestätigt, werden doch ökonomischer Erfolg und politisches Geschick in der Regel etwa gleichsetzt.

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Solidarität weiterhin nötig

Peter Nowak. Julian Assange wurde mit dem «Internationalen ethecon Blue Planet Award 2024» geehrt. Weitere Repressionsmassnahmen seitens der USA gegen den Journalisten sind jedoch nicht auszuschliessen. Eine internationale Kampagne fordert seine Begnadigung.

Um den Wikileaks-Gründer Julian Assange ist es still geworden, nachdem er vor einigen Monaten aus einem britischen Gefängnis entlassen wurde. Aktuell lebt er wieder in seinen Heimatkontinent Australien. Doch für ihn ist weiterhin Solidarität notwendig. Das wurde am 09.November bei der Vergabe des Internationalen Ethecon-Award 24 der kapitalismuskritischen «Ethecon – Stiftung Ethik und Ökonomie» deutlich, die ihren Preis an Assange verliehen hat. » Weiterlesen

Landesweite Streiks in Italien

Gerhard Feldbauer. Italiens Eisenbahner:innen streikten am 23. und 24.November zum 14.Mal seit Jahresbeginn. Aber nicht nur sie legten ihre Arbeit nieder. Die faschistische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erlebte ein «heisses Jahr» und verliert an Boden.

Mit einem 24-stündigen landesweiten Streik aller Eisenbahner:innen legten die Beschäftigten der staatlichen italienischen Eisenbahnen Ferrovie dello Stato (FSI) erneut den Verkehr weitgehend lahm. Der Streik begann am 23.November um 21Uhr. Laut dem kommunistischen Magazin Contropiano war es der 14.Streik seit Jahresbeginn. Mit diesen Ausständen bereiten die Arbeiter:innen der Eisenbahnen der Regierung von Ministerpräsidentin Meloni ein «heisses Jahr» vor. » Weiterlesen

«Es sieht aus wie im Krieg»

Ralf Streck. Vier Wochen nach der schweren Flutkatastrophe herrscht in Teilen der spanischen Region Valencia faktisch noch Ausnahmezustand. Hilfe kommt weiter nur schleppend an. Das Ausmass des tödlichen Versagens der rechten Regionalregierung wird immer deutlicher. Hoffnung für die Menschen vor Ort bringen freiwillige Helfer:innen.

«Es sieht aus wie im Krieg», ist ein viel gesagter Satz hier im südostspanischen Valencia. Wie hier in Catarroja, einer Kleinstadt mit 30000 Einwohner:innen zehn Kilometer von Valencia-Stadt entfernt, türmen sich überall Auto- und Müllberge auf. Einst Teile eines gemütlichen Wohn- oder Schlafzimmers, Mobiliar einer Bar oder eines Geschäfts, sind jetzt braun überzogener Müll, der vor den Häusern darauf wartet, auf die am Rand der Stadt provisorisch eingerichtete Müllhalde gebracht zu werden. Ein fauliger Gestank und eine Staubglocke hängen über dem Gebiet. «Bitte tragen Sie Masken», tönt es aus Lautsprecherwagen, die hier im Katastrophen-Hotspot durch Catarroja fahren. «Trinken Sie nur Wasser aus Flaschen», wird gewarnt. » Weiterlesen

187:2 für Kuba

sit. Mit überwältigender Mehrheit forderte die UN-Generalversammlung am 31.Oktober ein Ende des US-Embargos gegen Kuba. Nur die USA und Israel stimmten dagegen. Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel ruft dazu auf, den internationalen Druck auf die USA zu verstärken.

«Die Blockade ist ein Verbrechen gegen die Mensch-lichkeit», erklärte der kubanische Aussenminister Bruno Rodríguez Parrilla an der UN-Vollversammlung vom 31.Oktober vor der Abstimmung. Er forderte in einer leidenschaftlichen Rede das Ende der Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade, die seit Jahrzehnten gegen Kuba besteht. In seiner Ansprache verurteilte er die Blockade als völkerrechtswidrig und betonte deren tiefgreifende, schädliche Auswirkungen auf die kubanische Bevölkerung. «Die USA wissen ganz genau, dass sie die UN-Charta und das Völkerrecht verletzen und dass ihre Politik ein Verbrechen an den kubanischen Familien ist», brachte der kubanische Aussenminister die Sache auf den Punkt.

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Deutsche Autokonzerne in Mexiko – vorneweg VW

Alejandra Méndez Serrano

Gaston Kirsche. Im Interview spricht Alejandra Méndez Serrano über die Umweltzerstörung im Atoyac-Becken in Mexico durch die deutsche Autoindustrie. Die Leiterin eines Zentrums für Menschenrechte und lokale Entwicklung beschreibt die Rolle von VW und anderen Konzernen in der Region.

Im US-Präsidentschaftswahlkampf 2024 erklärte Trump wiederholt, dass er die nationale Wirtschaft schützen wolle, indem er gegen im Ausland produzierte Güter Strafzölle erheben werde. Beim Nominierungsparteitag der Republikaner sagte Trump beispielsweise, er wolle durch Zölle verhindern, dass Autohersteller aus China ihre Fahrzeuge in Mexiko für den US-Markt produzieren.

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Nötig ist ein historischer Arbeitskampf

sit. Zehntausenden von Arbeiter:innen beim Autokonzern Volkswagen in Deutschland droht die Entlassung. Der Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall haben bei den ersten Betriebsversammlungen den entschlossenen Widerstand angekündigt. Auf dem Spiel steht verdammt viel.

«Wir werden uns gegen diesen historischen Angriff auf unsere Arbeitsplätze erbittert zur Wehr setzen», erklärte Daniela Cavallo, die VW-Gesamtbetriebsratsvorsitzende, an der Betriebsversammlung vom 28.Oktober in Wolfsburg, an der laut der Gewerkschaft IG Metall rund 25000 VW-Arbeiter:innen teilnahmen. An diesem Tag fanden in sämtlichen VW-Fabriken Deutschlands Betriebsversammlungen statt. Rund 120000 Menschen arbeiten in der Bundesrepublik für den Autokonzern, jedem vierten von ihnen droht die Kündigung.

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Aufruf zur Meuterei

Peter Nowak. Peter Mertens, Generalsekretär der Partei der Arbeit Belgiens, präsentiert in Berlin sein neues Buch. Er lässt darin Arbeiter:innen aus allen Kontinenten zu Wort kommen und betont die Bedeutung der Lohnabhängigen für eine erfolgreiche linke Politik.

Es gibt noch linke Parteien in Europa, die einen Zuwachs an Wähler:innen und Mitgliedern haben. Dazu gehört die belgische Partei der Arbeit (PTB/PVDA). Da ist es kein Wunder, dass das Interesse gross ist, wenn deren Generalsekretär Peter Mertens sein neuestes Buch «Meuterei – wie die Weltordnung ins Wanken gerät» vorstellt. Schliesslich erhoffen sich viele eine Antwort auf die Fragen, warum die belgische Linkspartei auf Erfolgskurs ist und was man in Deutschland daraus lernen kann.

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Italien: Niederlage für Meloni

Gerhard Feldbauer. Ein Gericht in Rom lehnt die Internierung von zwölf Asylwerbern in Albanien ab und erzürnt damit die faschistische Regierungschefin Meloni. Der Entscheid ist ein Rückschlag für die Flüchtlingspolitik der Ministerpräsidentin und gleichzeitig ein Warnsignal an die EU.

Ein Gericht in Rom hat die Internierung von zwölf Asylwerbern abgelehnt, die im italienischen Migrationszentrum in Gjadër, Albanien, untergebracht waren. Diese gehörten zu 16 Migrant:innen aus Bangladesch und Ägypten.

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Der Krieg im Libanon und das Schweigen der Schweiz

sit. Zahlreiche Opfer und über eine Million von Vertriebenen ist die schreckliche Horrorbilanz drei Tage nach Beginn der Bodenoffensiven der israelischen Armee im Libanon. Während die offizielle Schweiz und die grossen Parteien nichts zu vermelden haben, verurteilen die Friedensbewegung und die PdA die militärische Offensive.

Mittwoch, 2.Oktober, 11.52 Uhr, Live-Ticker der Tageszeitung Blick: «Die israelische Luftwaffe greift weiterhin Ziele im Libanon an, darunter erneut Orte südlich der Hauptstadt Beirut. (…) In mehreren Orten im Süden, im Zentrum sowie im Nordosten des Landes setzte Israels Militär seine Angriffe fort, unter anderem nahe der Küstenstadt Tyros und mit schweren Angriffen im Ort Nabatäa.»

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