Der Aufstand lohnte sich

lmt. Die von der Finanzministerin Karin Keller-Sutter vorgesehene Streichung der Präventionsgelder für die nationale Kampagne gegen häusliche und sexuelle Gewalt ist dank grossem Engagement gescheitert. Der vorwärts blickt auf die Geschehnisse zurück.

«Unerhört! Keller-Sutter streicht den Präventionskampagnen gegen Gewalt sämtliche Gelder. Für uns ist klar; das nehmen wir nicht hin», teilten die SP Frauen Ende November auf X, ehemals Twitter, mit. Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) konterte mit einem eigenen Post: «Das sind Fake News. Dem Eidgenössischen Büro für Gleichstellungsfragen stehen auch künftig drei Millionen Franken für derartige Kampagnen zur Verfügung.» Darauf antwortete Tamara Funiciello: «Diese drei Millionen sind für die Umsetzung der Instanbulkonvention vorgesehen und Mittel für Drittorganisationen und nicht für eine Kampagne des Bundes, wie das von den Motionärinnen verlangt wurde.» » Weiterlesen

Zu früh gefreut

flo. Die Tageszeitungen berichten darüber, als sei es die beste Nachricht des Jahres: Die Inflation in der Schweiz sinkt. Dass damit die Lebensbedingungen der Menschen, die in diesem Land leben, besser werden, ist aber ein Irrglaube: Sie werden nur weniger schnell schlechter.

Anfang Dezember machte die Neuigkeit Schlagzeilen. Und bei den Medien mischte sich fast ein bisschen Häme in die Berichterstattung: Die Teuerung sei am Sinken und überraschte Ökonom:innen, die sich nicht erklären könnten, wieso.

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Schwerer Schlag für Queers

sah. Wegen queeren Lebensstils ins Gefängnis gehen? Das wird in Russland wohl bald Realität werden. Das Oberste Gericht hat die internationale Bewegung von LGBT-Personen als extremistische Organisation eingestuft und ihre Aktivitäten verboten. Es droht eine Repression ohne Ende.

Vor wenigen Wochen hat das Oberste Gericht der Russischen Föderation die internationale LGBT-Bewegung als «extremistisch» eingestuft. Was genau die Folgen dieses Entscheides sein werden, wird sich erst noch zeigen.

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Stoppt den Froschkiller!

sah. In einem neuen Computerspiel sollen nicht-konservative Figuren mit einer Waffe getötet werden. Erfinder Alex Jones ist nicht nur in der Game-Welt präsent, sondern verbreitet seinen Hass seit neuem auch wieder auf der Plattform X.

Zuerst die schlechte Nachricht: der queerfeindliche US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones, dessen Account auf der Online-Plattform X (ehem. Twitter) seit 2018 gesperrt war, kann jetzt wieder posten. Elon Musk hat ihn freigeschaltet. Jones ist nicht der Einzige, der auf X eine Plattform hat, genauer: wieder hat. Seit Musks Übernahme sind viele Konten, die wegen Hassrede oder der Verbreitung gefährlicher Unwahrheiten blockiert waren, wieder offen. Hallo Alex Jones!

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Es ist fünf vor zwölf

Um den Start der
16 Tage gegen Gewalt an Frauen einzuläuten, wurde ein riesiger, pinker Elefant in Zürich aufgestellt. Er dient auch als Warnzeichen für den Bundesrat.

lmt. Die Präventionskampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» findet jährlich vom 25.November bis 10.Dezember statt. Während diesen Tagen wird geschlechtsspezifische Gewalt in verschiedenen Aktionen schweizweit thematisiert. Aber der Trend des Bundesrats geht in die falsche Richtung.

430 000 Vergewaltigungsopfer, alle zwei Wochen ein Feminizid, über 50 registrierte Fälle von häuslicher Gewalt pro Tag – so sieht die Faktenlage in der Schweiz in Bezug auf geschlechtsspezifischer Gewalt aus. Um diese Thematik, die gerne von den Medien und der Regierung verharmlost wird, aus dem Schweigen zu holen, starteten am 25.November die jährlichen «16 Tage gegen Gewalt an Frauen». Aber wieso genau 16? » Weiterlesen

Verletzlich sein!

sah. Schluss mit Tränen verkneifen: Weinen gehört zum Menschsein dazu – und jede:r darf sensibel sein. Warum zart und stark zusammengehören, erzählt ein neues Bilderbuch vom Zuckersüss Verlag, das zweite aus der Reihe «Grosse Themen für kleine Menschen».

Früher bedeutete Männlichkeit stoisches Auftreten und hart im Nehmen sein, so beginnt die neue Publikation der australischen Autorin und Aktivistin Jess Sanders. Zum Glück sind diese Zeiten bald vorbei. Wir wissen, dass man die Gefühle nicht unterdrücken und ignorieren muss, um belastbar und stark zu sein. Wer ein gesundes Leben führen will, darf die Gefühle sogar aktiv zulassen und wahrnehmen.

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Nationales Verhüllungsverbot umgesetzt!

sah. Die Umsetzung zur «Ja zum Verhüllungsverbot»-Initiative wurde auf Bundesebene angenommen. Nun können Menschen mit Gesichtsverhüllung aus religiösen Gründen sowie vermummte Demonstrant:innen im öffentlichen Raum mit Geldstrafen belangt werden. Teil 1 der Geschichte eines absurden und gefährlichen Verbots.

Das «Egerkinger Komitee» hatte die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot» am 15.September 2017 eingereicht. Volk und Stände hiessen die Volksbegehren im März 2021 knapp gut. Am 20. September 2023 hat der Nationalrat nun dem Bundesgesetz zur Umsetzung des Verbots der Gesichtsverhüllung zugestimmt. Das ist die Kurzversion dafür, dass neu Personen, die ihr Gesicht an öffentlichen Orten verbergen, mit einer Geldstrafe von bis zu 1000 Franken bestraft werden können.

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Feministischer Generalstreik

Die Strasse gehört uns. Feministinnen unterstützen den Streik 2020-fur würdige Renten.

Ralph Streck. Das Baskenland schreibt erneut Arbeitskampfgeschichte: Am 30.November wird auch für all jene die Arbeit niedergelegt, die selbst gar nicht streiken können, wie zum Beispiel illegalisierte Einwanderinnen, die in der häuslichen Pflege zu miserablen Bedingungen arbeiten.

«Bei diesem feministischen Generalstreik müssen uns die Männer unterstützen, streiken und für ihn werben, insbesondere in den am stärksten von Männern dominierten Bereichen wie in grossen Fabriken und Unternehmen», fordert Maite Irazabal, Sprecherin der Frauenversammlung in der baskischen Provinz Biskaya. » Weiterlesen

Vom Mut, sich selbst zu sein!

sah. Matteo liebt Einhörner und sammelt alles, was er dazu findet. Andere finden dies komisch und meinen: Jungs mögen keine Einhörner! Ein Bilderbuch erzählt, wie man in solchen Fällen trotzdem sich selber treu bleiben kann.

Wer kennt den Moment nicht, wenn die Welt etwas von ihrem Zauber verliert. Auch Matteo passiert dies eines Tages. Anfangs ist er auf der Suche nach magischen Orten. Plätzen, an denen Einhörner weiden könnten, diese wünscht er sich zu sehen.

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«Wir kämpfen weiter»

sit. Die PdA-Genossinnen Sevin Satan und Rita Maiorano haben zusammen 17’000 Stimmen erhalten und somit ein erstaunlich gutes Resultat bei den Ständeratswahlen im Kanton Zürich erzielt. Der vorwärts sprach mit ihnen über die möglichen Gründe, den Rechtsrutsch im Parlament und einiges mehr.

Wie fühlt ihr euch 48 Stunden nach dem Wahlsonntag?
Sevin: Ich bin müde und erleichtert. Nebst der Lohnarbeit, der Familie, der sonstigen politischen Arbeit noch zusätzlich eine Wahlkampagne zu führen, war sehr anstrengend. Da wir für die Ständerat- und Nationalratswahlen ein Budget von insgesamt 15’000 Franken hatten, waren wir ständig am Flyer stecken und Plakate kleben. Hinzu kam der administrative Teil, da wir viele Fragen aus der Bevölkerung bekamen, die wir gerne beantworteten. Dann noch Interviews, Stände, ein Radio- und ein TV-Auftritt, zwei Podien: Ich kam doch ans Limit. Ich war nie ein Fan von Wahlen und parlamentarischer Arbeit. Aber es hat sich gelohnt und ich habe viel gelernt, daher verspüre ich auch eine Brise Freude.

Rita: Ich bin froh, ist es vorbei. Der Wahlkampf hat viel Arbeit und Energie gekostet. Gleichzeitig ist mir aber auch bewusst, dass wir weiterkämpfen müssen. Und ich bin immer noch etwas erstaunt über unser Wahlresultat, das ich so nicht erwartet hatte. Ein schöner Abschluss der Wahlkampagne war der Wahlsonntag im PdA-Sekretariat. Es kamen zahlreiche Genoss:innen und Sympathisant:innen, was mich sehr gefreut hat. Wir haben viel diskutiert und auch bereits Ideen gesammelt, wie wir nach den Wahlen weitermachen können. Denn eines ist klar: Wir haben noch viel Arbeit vor uns, was auch die Resultate der Nationalratswahlen auf nationaler Ebene zeigen. » Weiterlesen

Tschüss Frauen

Bern, 31.5.2023; Aufruf zum Frauenstreik 14.6.2023. Photo Monika Flueckiger

lmt. Mit dem Rechtsrutsch sinkt der Frauenanteil im Parlament wieder. Dadurch fällt die Schweiz im internationalen Vergleich aus den Top 30 raus. Ein klägliches Bild im Jahr 2023. Aber wären einfach mehr Frauen im Parlament die Lösung?

Am 22.Oktober traf ein, was schon Wochen zuvor vermutet wurde: Die SVP geht als grosse Siegerin aus den diesjährigen Nationalratswahlen hervor. Wer zuvor noch etwas Hoffnung hegte, wurde schnell ernüchtert. Als Verliererinnen zeichneten sich die Grünen und Grünliberalen ab. Durch den Rechtsrutsch wurde das Parlament wieder Männer lastiger. Das hat nun schwerwiegende Folgen für die kommende Politik.

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15 Jahre Missy Magazine

sah. Intersektional und inklusiv: Das Printmagazin Missy steht für Radikalität, Popkultur und intersektionalen Feminismus. Als queerfeministisches und sexpositives Sprachrohr, das laufend Diskurse prägt, ist Missy heute von der Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken.

Vor 15 Jahren kam das erste Missy Magazine raus, mit dem Ziel, Popkultur aus einer weiblichen Perspektive zu erzählen. Mitgründerin Sonja Eismann störte damals – wie bei einem Interview vom Südwestrundfunk auf der Seite swr.de vom 18.Juli 2023 dargestellt wird – dass in klassischen Popkultur-Magazinen vor allem männliche Autoren schrieben und die männliche Perspektive auf Musik, Filme und Kunst dominierte.

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17’000 Stimmen!

Die Partei der Arbeit Zürich (PdAZ) ist über das Wahlergebnis ihrer beiden Ständeratskandidatinnen Rita Maiorano und Sevin Satan höchst erfreut. Das Ziel ihrer Kandidatur war es dazu beizutragen, dass die feministischen Themen nicht wieder in Vergessenheit geraten, was Rita und Sevin eindrucksvoll gelungen ist. Gemeinsam haben sie 17’000 Stimmen erhalten und somit sämtliche Erwartungen weit übertroffen. » Weiterlesen

Unterstützt schwarze Proteste!

Jutyna Wydrzynska

sah. Verurteilt wegen Engagements: Justyna Wydrzynska gehört zu einem Kollektiv von Aktivist:innen, die in Polen versuchen, Beratung zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen anzubieten. Im Land gelten restriktivste Abtreibungsgesetze.

Jede Person, die schwanger werden kann, sollte das Recht haben, selbst zu entscheiden, ob, wann und in welchen Abständen sie schwanger werden will. Amnesty International verwendet in ihren Positionspapieren zum Thema Schwangerschaftsabbrüche den Begriff «schwangere Personen». Nicht nur Cis-Frauen und -Mädchen sind Menschen, die Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen benötigen. Vergessen werden oft intergeschlechtliche Menschen, transgeschlechtliche Männer und Jungen sowie Menschen mit gar keiner geschlechtlichen Identität. Sie alle können schwanger werden.

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Frauen gegen Dürre und Überschwemmung

sah. Junge und ältere Frauen wehren sich: Entscheidungsträger:innen tun wenig, um die Klimaerwärmung auf ein möglichst ungefährliches Mass einzugrenzen. Dabei weiss jede:r, dass ältere Menschen, Personen mit Krankheiten, Kleinkinder und Frauen besonders unter Klimafolgen leiden.

«Klimagerechtigkeit geht nur gendergerecht», so steht es auf der Kampagnenseite der Grünen unter frauenfuersklima.ch. Unterzeichnende dieser Kampagne sind nach eigenen Angaben engagierte Frauen gegen die Klimakrise. Das heisst junge Frauen, Grossmütter, Wissenschaftlerinnen, Bäuerinnen, Politikerinnen oder Künstlerinnen. Ihre Mission ist konsequenter Klima- und Umweltschutz. Aber warum «gendergerecht»?

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Brandanschläge wegen Sexualkunde

sah. In Belgien stösst die Einführung des Sexualkundeprojekt EVRAS auf den erbitterten Widerstand von ultrakonservativen Kreisen wie islamischen Vereinigungen und katholischen Hardlinergruppen. Sie befürchten eine Hypersexualisierung von Kindern und fackeln womöglich auch Schulen ab.

In Europa gibt es bezüglich sexueller Gesundheit Handlungsbedarf. Gestiegen sind HIV-Infektionen und sexuell übertragbare Infektionen (STI), ungewollte Teenagerschwangerschaften und sexuelle Gewalt. Um Hilfe zu bieten, sind auch Kinder und Jugendliche eine entscheidende Zielgruppe zur Verbesserung der sexuellen Gesundheit in der Gesellschaft. Hier ist Sexualkunde wichtig, um einen verantwortungsvollen Umgang mit sich selbst und auch gegenüber anderen Menschen zu lernen.

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An die Bienenstöcke klopfen

Gaston Kirsche. Im Film «20000 Arten von Bienen» fordert ein achtjähriges Kind, ein Mädchen sein zu dürfen und kein Junge. Die Regisseurin Estibaliz Urresola Solaguren bringt eine feministische Perspektive ins Kino.

«Wer ist die Drohne?» – «Mein Vater». «Und wer willst du sein?» – «Die Königin!». An einem Berghang über der baskischen Stadt Llodio stehen etwa ein Dutzend Bienenstöcke in einem Garten. Es ist ruhig hier über der Stadt, und ein Kind, gespielt von Sofía Otero, unterhält sich mit der Grosstante und Imkerin Lourdes (Ana Gabarain). Das Kind geniesst es sichtlich, frei entscheiden zu können, welche Rolle es als Biene innehätte.

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Ein historischer Sieg!

sah. Reproduktive Wahlfreiheit für Mexiko – nach einem Urteil des Obersten Gerichts sind in Mexiko Schwangerschafts­abbrüche legal. Der Kampf ist zwar noch nicht zu Ende, doch während Lateinamerika zunehmend die Abtreibungen entkriminalisiert, geschieht in den USA das Gegenteil davon.

Endlich! Der mexikanische Oberste Gerichtshof (SCJN) hat Anfang September den Paragrafen des Strafgesetzbuches, der Schwangerschaftsabbrüche unter Strafe stellt, für ungültig erklärt. Das Urteil erfolgte einstimmig. Es ist ein historischer Sieg der Frauenbewegung, nach einem langen, harten Kampf.

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