Heraus zum 8.März!

Gemeinsam gegen Vereinzelung
Der bürgerliche Feminismus will uns weismachen, dass unser Ziel erreicht ist, sobald eine Frau in den USA Präsidentin wird. Dass jede FLINTA Person (Frauen, Lesben, inter, trans, agender Personen), alles erreichen kann, wenn sie sich nur genügend anstrengt, sich in die patriarchalen Strukturen einfügt und sich nicht zu schade ist, um über die Leichen ihrer Genoss*innen nach oben zu klettern. Ein Grundpfeiler des kapitalistischen Systems ist es, dass wir gegeneinander ausgespielt werden, um damit das System aufrechtzuerhalten, statt dass wir gemeinsam gegen Ausbeutung und Unterdrückung kämpfen. ???Wir stellen uns gegen diese Vereinzelung – unser Kampf ist ein kollektiver Kampf!
Wenn wir die Welt nach Krisen neu aufbauen, machen wir das mit einer feministischen Perspektive: So wie die Guerillakämpfer*innen in Chiapas, die neben ihrem zapatistischen Aufstand ein revolutionäres Frauengesetz durchsetzen. Wie die Frauen im Evin Gefängnis im Iran, die sich zusammenschliessen und kollektiv gegen die Todesstrafe ihrer Genoss*innen kämpfen. Wie die autonomen Frauenstrukturen in Rojava, die seit 2012 den Kampf gegen den türkischen Faschismus, gegen den IS und für den demokratischen Konföderalismus führen. Das Ziel unseres Feminismus ist nicht die Aufrechterhaltung des herrschenden Systems. Und deshalb: Zuhause, im Betrieb, auf der Strasse, in Gefangenschaft oder im Krieg –  unser Kampf ist revolutionär, unser Widerstand ist kollektiv! Hier und international!

Gemeinsam gegen Krieg
Die bürgerlichen Kräfte wollen uns weismachen, dass Kriege notwendig sind, um die «Demokratie» zu verteidigen. In Wahrheit sitzen in den Regierungen jedoch Kriegsprofiteure und Kapitalisten, deren Kriege schlussendlich ihrem Profit und der Aufrechterhaltung des herrschenden Systems dienen. Dazu dient auch der bürgerliche Feminismus, der zeigt, wie der Kapitalismus unsere Kämpfe vereinnahmt, entleert und in sein eigenes Herrschaftssystem integriert. Auch die Herrschenden nutzen «feministische» Narrative, um rassistische und islamfeindliche Politik zu legitimieren und imperialistische Interventionen zu rechtfertigen – sei es die Besetzung Afghanistans oder der anhaltende Völkermord in Palästina. Diese ideologische Vereinnahmung verschleiert die Realität und dient der Aufrechterhaltung der kapitalistischen und patriarchalen Herrschaft.
In Palästina nehmen FLINTA Personen eine zentrale Rolle in der Pflege- und Reproduktionsarbeit ein und halten ihre belagerten Gemeinschaften damit am Leben. Auch hier instrumentalisieren die Herrschenden «feministische» Argumente, um so die Aufmerksamkeit von ihren unterdrückerischen Handlungen abzulenken und gleichzeitig die echte feministische Solidarität mit unterdrückten FLINTA Personen in aller Welt zu untergraben. Das zeigt sich auch an der weltweiten Kriminalisierung und Repression von Organisationen und Einzelpersonen, die sich mit Kämpfen in Rojava, Chiapas, Iran oder Palästina solidarisieren. Die Befreiung, die uns die Herrschenden verkaufen wollen, ist eine einsame. Es ist eine Befreiung des Individuums, das andere und sich selbst ausbeutet, um sich in kapitalistische, unmenschliche Machtstrukturen zu integrieren. Ihr Interesse ist nie Gerechtigkeit, es ist immer Ausbeutung!

Gemeinsam gegen Patriarchat
Die bürgerliche Politik will uns weismachen, dass es keinen revolutionären Feminismus braucht, dass etwas bessere Gleichstellungsgesetze und Veränderungen im Strafrecht ausreichen. Aber noch immer wird in der Schweiz alle zwei Wochen eine Frau von ihrem (Ex-)Partner ermordet und jeder Feminizid als «Familiendrama» bezeichnet. Und während uns von Rechts eine Welle von Antifeminismus und Queerfeindlichkeit entgegenschlägt, die jegliche gesellschaftlichen Fortschritte zunichtemachen soll, erhalten unzählige trans Personen noch immer nicht die Gesundheitsversorgung, die sie benötigen.
Alle FLINTA Personen sind Ziele patriarchaler Gewalt – also muss der Kampf gegen diese Gewalt auch ein Gemeinsamer sein. Gisèle Pelicot überlebte jahrelangen Missbrauch. Als sie ihre Geschichte öffentlich machte, erhielt sie Unterstützung von tausenden FLINTA Personen – in den Medien und auf der Strasse. Als Natalia Lane einen transfeindlichen Mordversuch überlebte, haben sich Sexarbeiter*innen in Mexico City zusammengeschlossen und gemeinsam zwei Justizgebäude gestürmt und zerstört. Unsere Antwort auf die Gewalt, die uns und unseren Freund*innen täglich angetan wird, ist kollektive Selbstverteidigung und revolutionärer Widerstand. Nehmen sie eine, antworten wir alle!
Wir warten nicht darauf, dass uns der kapitalistische, patriarchale Staat ein Stück vom Kuchen abgibt – wir nehmen uns die ganze Bäckerei!
8.März Unite! Kämpfe verbinden – weltweit!

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