United for Peace und Justice

sit. Am Mittwoch, 4.Dezember, finden im Zürcher Volkshaus Solidaritätskonzerte für humanitäre Hilfe in Kongo, Palästina und Sudan statt. Es treten weltberühmte Hip-Hop-Musiker:innen auf, um gemeinsam ein starkes Zeichen für Frieden und Gerechtigkeit zu setzen. Wir sprachen mit Hannes und Ueli, die den Anlass mitorganisieren.

Warum der Anlass «Unite 4 Peace and Justice»? Was ist das Ziel?
Ueli: Ich bin betroffen und meine ratlose Wut wird durch einen Benefizabend nicht kleiner. Aber Menschen über das Thema zusammenbringen, um gemeinsam zu agieren, ist das Mindeste, was wir tun können. Ich möchte, dass vor allem junge Menschen durch diesen Anlass ein wenig politisiert werden. Dass sie Künstler:innen live sehen, die sie von Songs an Demos oder im Radio LoRa kennen. Also Musiker:innen miterleben, die für eine Sache einstehen, für eine Sache kämpfen und sich dafür auch exponieren.

Hannes: Das Spenden ist sicher ein wichtiger Aspekt, aber nicht der Einzige. Wichtig ist auch, dass Menschen durch Musik mit politischem Hintergrund zusammenfinden. Mich langweilen die normalen Hip-Hop-Events zu Tode. Dieser inhaltslose Rap mit kleinbürgerlichem Gangster-Image, der für den Kapitalismus Werbung macht. Es ist ein Gegending, um es mal so zu sagen. Es geht nicht darum, zu missionieren oder jede und jeden zu indoktrinieren, aber um aufzuzeigen, dass es auch anders geht. » Weiterlesen

Einseitiges zu den Mietrechtsvorlagen auf SRF

Alex Riva. Die Nachrichtensendung «Rendez-vous» des SRF vom 7.November hat einen Weg gefunden, dem Hauseigentümerverband, der im Hinblick auf die beiden Referenden zur Aufweichung des Kündigungsschutzes bei Mieten tief im Argumentationsnotstand steckte, Schützenhilfe zu bieten.

Die Moderatorin kündigt am Radio Überraschendes an: «Wenn man Mietrecht hört, tönt das irgendwie immer nach Streit. Nach zwei Gruppen, die sich unversöhnlich gegenüberstehen. So auch bei den beiden Mietrechts-Vorlagen zur Untermiete und zum Eigenbedarf (…). Auf der einen Seite ist der Verband der Mieterinnen und Mieter auf der anderen der Hauseigentümerverband. Aber stimmt dieses Bild wirklich?» Die Frage ist offenbar rhetorisch gemeint in Erwartung, dass das von Kriegsberichten und sozialen Verwerfungen durchgeschüttelte Publikum nach Versöhnlichem lechzt.

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Wo-Wo-Wohnige!

flo. Die Mieten steigen, Städte werden mehr und mehr gentrifiziert und unleistbar für Arbeiter:innen. Gleichzeitig gehen Kapitalist:innen gegen Besetzungen und gegen die Häuserbewegung vor. In Winterthur wurde nun dagegen demonstriert.

Die Leute schienen ein wenig überrascht, als man am 2.November in Winterthur beim Stadtpark loslaufen konnte. Die Demonstration, organisiert vor allem durch die lokale Häuserbewegung, hatte rund 500 bis 600 Personen angezogen. Ein relativ guter Wert für die Eulachstadt. Es könnten gar mehr gewesen sein als beim letzten 1.Mai in Winterthur. Und dies, obwohl das Wetter durchaus hätte besser sein können. » Weiterlesen

Ein Gegenpol sein

sit. Am 24.November wählen die Stadtberner:innen ihr Parlament und ihre Regierung. Der PdA-Genosse Matteo Micieli will den Sitz im Stadtrat der Partei verteidigen. Der vorwärts sprach mit ihm.

Matteo, die PdA Bern zieht in den Wahlkampf mit der Frage: Wem gehört die Stadt? Warum gerade mit dieser Frage?
Die Stadt gehört uns allen. Den Arbeiter:innen, erwerbstätig oder nicht, den Familien, den Jungen und den Alten. Denen mit und denen ohne Schweizer Pass. Die Frage ist normativ zu verstehen: Wem sollte die Stadt gehören? Denn klar ist, dass immer mehr Leute aus dem Zentrum verdrängt werden. Das Leben wird teurer, die Stadt auch. Die Frage will diese Praxis hinterfragen und idealerweise in den Menschen, die mit dieser Frage dann konfrontiert werden, auch etwas auslösen: «Mir! Uns!». Denn die Frage kann auch anders beantwortet werden: Denen, die es sich leisten können. Den Reichen, den Bernburgern, den Häuserbesitzer:innen. Im Gemeinderat (Exekutive) der Stadt Bern sind beispielsweise nur diese Bevölkerungsgruppen vertreten. Wem gehört die Stadt, ist also eine Frage der Rückbesinnung: Nehmen wir sie uns zurück von denen, die schon zu viel haben.

Was sind die Hauptforderungen und die Ziele im Wahlkampf?
Wir haben drei Schwerpunktthemen: Care-Arbeit, Wohnen und Gratis-ÖV. Es ist auch hier wieder eigentlich die Frage, wem die Stadt gehört. Und unsere Antwort ist hier: Denen, die unbezahlt Hausarbeit leisten, Kinder betreuen. Denen, die kaum eine Wohnung finden in Bern, immer mehr aus dem Zentrum verdrängt werden. Denen, die den ÖV täglich nutzen, um von A nach B zu gelangen und dabei die steigenden Preise Mühe bereiten. Deshalb fordern wir fair ausgestaltete Arbeit für alle, sowie eine stärkere gesellschaftliche Anerkennung von Care-Arbeit. Deshalb fordern wir Gratis-ÖV. Und deshalb wehren wir uns gegen die skandalösen Renditen im Immobilienmarkt. Wir fordern bezahlbare Mieten, mehr sozialen Wohnungsbau. Für eine Stadt, in der alle Menschen ein Zuhause finden können. Oberstes Ziel ist sicher der Sitzerhalt. Die PdA-Vertretung im Berner Stadtrat ist wichtig, das zeigt sich immer wieder. Es braucht eine kritische Stimme links vom tonangebenden RGM-Bündnis (RotGrünMitte). Idealerweise mit mehr als nur einer PdA-Vertretung im Berner Parlament. Wir wollen uns vor, während und nach den Wahlen für eine Veränderung der Gesellschaft engagieren.

Was kann eine PdA-Vertretung im Stadtrat bewirken?
Um zu sagen, was die PdA im Stadtrat bewirken kann, muss vielleicht zuerst die Frage beantwortet werden, was die Aufgabe der PdA im Stadtrat ist: Für Anliegen zu kämpfen, die wiederholt zu kurz kommen. Um darauf zu bestehen, dass wir nicht zu wenig Geld haben für eine soziale, solidarische und klimaverträgliche Politik. Das können wir nicht den Reformparteien überlassen. Da ein Gegenpol zu sein, das ist unsere Aufgabe. So bilden wir oft – zusammen mit der Alternativen Linken – das Zünglein an der Waage und gestalten den Diskurs mit. Mit Vorstössen, kritischen Voten und Debatten konnten und können wir immer wieder Themen setzen und die linke Mehrheit daran erinnern, für wen wir einstehen sollten. Das ist sehr wichtig, gerade in Bern.

Im März 24 hast du eine Motion zur Wohnpolitik eingereicht. Was fordert sie genau und wie ist der aktuelle Stand der Dinge dazu?
Mit diesem Vorstoss fordern wir eine soziale Wohnpolitik. Wir verlangen in Zeiten der Wohnungsnot eine zusätzliche Bewilligungspflicht für Sanierungen, Umbau oder Abbruch und Ersatzneubau, dass vorzeitige Sanierungen und preistreibende Renovationen von bezahlbaren Wohnungen nicht mehr bewilligungsfähig sind. Wir fordern einen Mietzinsdeckel und ein Rückkehrrecht nach Sanierungen. Insgesamt verlangen wir also einen Paradigmenwechsel in der Wohnpolitik der Stadt Bern, um den Wohnraum zugänglicher zu machen. Die Häuserbesitzer:innen und die Immobilienbranche haben viel zu viel Macht in der Schweiz und auch in der Stadt Bern. Die realen Mietkosten übersteigen die erwarteten Mietkosten Jahr für Jahr. Zwischen 2005 und 2021 sind die Mieten um 22,1 Prozent gestiegen, gemessen an allen relevanten Kostenfaktoren gemäss dem geltenden Mietrecht wäre jedoch eine Senkung des Mietpreisniveaus um 10,3 Prozent zu erwarten gewesen. Allein im Jahr 2021 kam es so zu einer ungerechtfertigten Umverteilung von Mieter:innen zu Vermietenden von 10,4 Milliarden Franken oder 26 Prozent der bezahlten Miete. Das ist ein riesiger Skandal. Und dagegen wollen wir uns mit dem Vorstoss wehren. Im September hat der Gemeinderat den Vorstoss dann beantwortet und zur Ablehnung empfohlen. Die Exekutive besteht aus zwei Vertreter:innen der SP, zwei der Grünen und einem Mittepolitiker. Dass mit diesen Mehrheiten unser Vorstoss dennoch zur Ablehnung empfohlen wurde, ist für mich komplett unverständlich. Es sei nicht klar, ob solche Vorhaben die erwünschte Wirkung zeigten, es wäre mit einem Rückgang energetischer Sanierungen zu rechnen, es seien zu wenig Ressourcen da, um das Vorhaben umzusetzen, meinte der Gemeinderat. Alles in allem sei es daher eher ein symbolpolitischer Vorstoss. Das ist unglaublich verlogen, denn ein paar Wochen später lancierte RGM, ebendieses Bündnis der SP und der Grünen, ihre Wahlkampagne für den Gemeinderat und macht Wahlkampf mit genau den gleichen Forderungen wie in meinem Vorstoss. Er ist auf die nächste Stadtratssitzung traktandiert. Wir werden uns stark dafür einsetzen, dass dieser angenommen wird, damit wir endlich vorwärtsmachen können und so die Frage, wem die Stadt gehört, ein weiteres Mal beantworten können.

Welche weiteren Vorstösse gab es von dir?
Ich habe mich in meinen fast drei Jahren im Stadtrat für viele verschiedene Anliegen eingesetzt. Im Bereich Asyl und Migration habe ich mich mit unterschiedlichen Vorstössen für eine sozialere Stadt engagiert. So habe ich eine Kommission für Migration und Flucht gefordert, in der auch Geflüchtete und Menschen ohne Schweizer Pass vertreten sein sollten. Ich habe zum Widerstand gegen die unmenschliche Asylpolitik von Bund und Kanton aufgerufen und mich für eine Ausweitung des Partizipationsreglements der Stadt Bern eingesetzt. Dieses erlaubt Menschen ohne Schweizer Pass, Vorstösse im Berner Stadtrat einzureichen. Ich habe mit einem Vorstoss gefordert, dass dies ausgebaut wird und auch etwa Menschen mit N-Ausweis von diesem Instrument profitieren können. Mit Anträgen in der Budgetdebatte habe ich mich jeweils gegen die Mietzinserhöhungen der Wohnungen der Stadt Bern eingesetzt. Weiter habe ich einen Vorstoss zum Thema Kinderbetreuung eingereicht. Diese ist heute stark auf Büroarbeitszeiten ausgelegt. Die für den Niedriglohnsektor typischen Randarbeitszeiten werden kaum abgedeckt. Unser Betreuungssystem ist nicht auf solche Familien ausgerichtet. Die Stadt Bern muss deshalb Verantwortung übernehmen und solche Familien bei Betreuungsaufgaben entlasten. Zudem habe ich mich mit verschiedenen Vorstössen für eine aktivere und ernsthaftere Klimapolitik eingesetzt. Weiter habe ich viele verschiedene Vorstösse miteingereicht und mich mit anderen Politiker:innen etwa gegen Kollektivstrafen bei Sportveranstaltungen eingesetzt, für Gratis-ÖV für Schulkinder und vieles mehr. Ich hoffe, dieser Text entspricht Ihren Erwartungen!

Und welche werden in den nächsten Jahren folgen?
Ich werde mich weiterhin für eine soziale Stadt einsetzen, für eine Stadt, in der alle Platz finden. Ich setze mich für alle ein, die in der Politik untervertreten sind: die Arbeiter:innen, Armutsbetroffene, Menschen ohne Schweizer Pass und viele mehr. Vieles machen wir in Bern auch schon richtig, aber es gibt weiterhin Themen, die zu wenig Beachtung finden, von der Care-Arbeit über Wohnpolitik bis hin zur Armutshilfe. Ich will mich aber auch für bildungspolitische Anliegen einsetzen und plane einen Vorstoss, um den Bildungszugang niederschwelliger zu gestalten und etwa gratis Uni-Kurse für Armutsbetroffene oder -gefährdete zu ermöglichen.

Armut als Waffe

Mitarbeitende der PMRS-Gaza stellen das Gesundheitszentrum im Flüchtlingscamp Jabalia nach Angriffen der israelischen Armee wieder instand. Bild: PMRS

flo. Die humanitäre Lage im Gaza-Streifen ist katastrophal. Dennoch hat der Nationalrat mit den Stimmen der Bürgerlichen beschlossen, das Hilfswerk UNRWA nicht mehr zu unterstützen. In Israel ist die Hilfsorganisation gar verboten worden.

Es sind brutale Zahlen: Vier Fünftel aller Bewohner:innen des Gaza-Streifens haben keine Arbeit, mehr als die Hälfte der zwei Millionen Menschen leben unter der Armutsgrenze, rund 680000 Personen sind von «katastrophalem Hunger» betroffen. Laut der UN-Hilfsorganisation OCHA (das Amt für Koordination humanitärer Angelegenheiten) erhielten im August und September eine Millione Bewohner:innen von Gaza keine Lebensmittelrationen mehr. » Weiterlesen

Den Plastikwahn stoppen – sofort

lmt. Auf internationaler Ebene sind Verhandlungen für ein Abkommen zur Eindämmung der Plastikproduktion und -verschmutzung am Laufen. Die Schweiz ist auch dabei. Doch ändert sich der Kurs der Verhandlungen nicht, steht eine Katastrophe bevor.

Was hinterlassen wir zukünftigen Generationen, wenn wir Plastikproduktion und -konsum nicht reduzieren? Die Fakten liefern eine eindeutige Antwort: Eine Verdopplung bis Verdreifachung der Plastikproduktion in den nächsten 20 bis 30 Jahren. Infolgedessen wird sich der Plastikmüll in den Meeren ebenfalls bis 2040 verdreifachen. » Weiterlesen

Der Kampf für Mindestlöhne

flo. Nachdem letztes Jahr in Zürich und Winterthur Abstimmungen zu kommunalen Mindestlöhnen erfolgreich abgeschlossen werden konnten, ziehen nun Bern und Schaffhausen nach. Es sind wichtige Kämpfe für die Arbeiter:innenbewegung im ganzen Lande.

Ein Lohn, der zum Leben reicht? Für die herrschende Klasse wird es immer schwieriger, argumentativ Oberwasser zu haben, wenn es darum geht, zu erklären, warum Menschen das nicht haben sollten. Die Löhne steigen nicht im gleichen Mass wie die Inflation, während Sozialleistungen und Subventionen gekürzt werden. Man könnte meinen: Dieser Staat der Besitzenden hat den Nichtbesitzenden den Krieg erklärt. Gespart wird bei den Marginalisierten und Vulnerablen, wo es nur möglich ist. » Weiterlesen

Verzögerer und Verschlepper

flo. Trotz klarer Rechtsgutachten versuchen die Interessenverbände der Kapitalist:innen, die Einführung von regionalen und kommunalen Mindestlöhnen zu verhindern. Für sie ist es ein Eingriff in die Freiheit der Wirtschaft. Das Winterthurer Verwaltungsgericht spricht hingegen von einer sozialpolitischen Massnahme.

Es war überraschend für uns, für sie war es ein Schock, als letztes Jahr in Winterthur und Zürich am selben Tag die Stimmbevölkerung klar Ja sagte zu Löhnen, die zum Leben reichen müssen. Und so wussten die Arbeitgeberverbände und Handelskammern im ersten Moment nicht wirklich, was zu tun war: Es war deutlich, dass es für die Bourgeoisie eine ungewohnte, massive Niederlage war. Die Schweizer Bourgeoisie ist das Verlieren nicht gewohnt. Also musste man schnell Anpassungen vornehmen, um sicherzustellen, dass die ganze Nummer nicht ganz so schlecht aussieht. » Weiterlesen

Geht mit Gott, aber geh endlich!

sit. Die Juso Zürich will den SP-Ständerat Daniel Jositsch aus der Partei schmeissen. Seine Haltung zu den UNRWA-Geldern für das palästinensische Volk brachte das Fass zum Überlaufen.

Geh mit Gott, aber geh endlich – so lässt sich die Medienmitteilung der Juso Zürich zusammenfassen, mit der sie den Rücktritt sowie den Parteiaustritt des Zürcher Ständerats und SP-Mann Daniel Jositsch fordert. » Weiterlesen

Kahlschlag bei der Post

sit. 170 Poststellen will die Post schliessen. Diese drastische Massnahme ist Teil eines umfassenden Umstrukturierungsplans, der von der Gewerkschaft Syndicom stark kritisiert wird. Nötig werden wohl weitreichende Kampfmassnahmen sein.

«Die Post bestätigt heute ihre Pläne, in der Schweiz jede fünfte Poststelle schliessen zu wollen. Das ist ein rabenschwarzer Tag für den Service public und gefährdet den Zusammenhalt des Landes», schreibt die Gewerkschaft Syndicom in ihrer Medienmitteilung vom Dienstag, 29.Oktober. » Weiterlesen

Bedeutungsverlust des schweizerischen Finanzplatzes

Der Paradeplatz im Zentrum Zürichs mit den Hauptsitzen von UBS und der ehemaligen CS.

dom. Die Schweiz ist nach wie vor die grösste Verwalterin von Offshore-Vermögen weltweit. Doch Jahr für Jahr gewinnen andere Finanzzentren an Gewicht, die Schweiz droht ihre Dominanz im Offshore-Geschäft zu verlieren. Die tieferen Ursachen dafür liegen viele Jahrzehnte zurück.

Noch immer belegt die Schweiz bei der Verwaltung von sogenannten Offshore-Vermögen weltweit den Spitzenplatz. Das neueste «International Wealth Management Centre Ranking» der Beratungsgesellschaft Deloitte stellt jedoch fest, dass «die Schweiz gegenüber anderen Finanzplätzen an Boden verliert».

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Protest trotz fetten Gewinnen

dom. Die UBS erzielt auch im dritten Quartal 2024 fette Gewinne und verzeichnet einen steigenden Aktienkurs. Doch die Euphorie bei der Grossbank hält sich in Grenzen. Stattdessen protestiert sie gegen strengere Vorschriften, warnt vor Wettbewerbsnachteilen und kürzt tausende von Stellen.

Noch bis Ende dieses Jahres soll eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) ihren Schlussbericht zum Fall der Credit Suisse (CS) vorlegen. Unter der Leitung von Isabelle Chassot hat die PUK während rund acht Monaten versucht, Klarheit über das damalige Vorgehen von Verwaltung, involvierten Behörden und Institutionen zu schaffen. Gemäss Zwischenfazit des Berichts, der die Zeit zwischen 2015 und 2023 untersucht, hätten vor allem der Bundesrat, die Finanzmarktaufsicht (Finma) und die Nationalbank die entscheidenden Fehler gemacht.

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187:2 für Kuba

sit. Mit überwältigender Mehrheit forderte die UN-Generalversammlung am 31.Oktober ein Ende des US-Embargos gegen Kuba. Nur die USA und Israel stimmten dagegen. Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel ruft dazu auf, den internationalen Druck auf die USA zu verstärken.

«Die Blockade ist ein Verbrechen gegen die Mensch-lichkeit», erklärte der kubanische Aussenminister Bruno Rodríguez Parrilla an der UN-Vollversammlung vom 31.Oktober vor der Abstimmung. Er forderte in einer leidenschaftlichen Rede das Ende der Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade, die seit Jahrzehnten gegen Kuba besteht. In seiner Ansprache verurteilte er die Blockade als völkerrechtswidrig und betonte deren tiefgreifende, schädliche Auswirkungen auf die kubanische Bevölkerung. «Die USA wissen ganz genau, dass sie die UN-Charta und das Völkerrecht verletzen und dass ihre Politik ein Verbrechen an den kubanischen Familien ist», brachte der kubanische Aussenminister die Sache auf den Punkt.

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Sterben an der Front

dom. Der Abnutzungskrieg in der Ukraine dauert an und fordert täglich seine Opfer. Während auf beiden Seiten fleissig mobilisiert wird, wollen rechte Kräfte in der Schweiz dafür sorgen, dass auch wirklich jeder wehrfähige Ukrainer an der Front steht – um für die «gute Sache» zu sterben, versteht sich.

In wenigen Monaten jährt sich der Ukraine-Krieg zum dritten Mal. Nach fast drei Jahren Abnutzungskrieg drängt sich mehr und mehr die Frage auf: Wie lange muss der Krieg noch andauern, bis sich die Kriegsparteien zu einer Verhandlungslösung durchringen? Währenddessen steigen auf beiden Seiten die Opferzahlen – doch woher kommen eigentlich die Soldaten, welche an die Front geschickt werden, um ihr Leben zu lassen? » Weiterlesen

Deutsche Autokonzerne in Mexiko – vorneweg VW

Alejandra Méndez Serrano

Gaston Kirsche. Im Interview spricht Alejandra Méndez Serrano über die Umweltzerstörung im Atoyac-Becken in Mexico durch die deutsche Autoindustrie. Die Leiterin eines Zentrums für Menschenrechte und lokale Entwicklung beschreibt die Rolle von VW und anderen Konzernen in der Region.

Im US-Präsidentschaftswahlkampf 2024 erklärte Trump wiederholt, dass er die nationale Wirtschaft schützen wolle, indem er gegen im Ausland produzierte Güter Strafzölle erheben werde. Beim Nominierungsparteitag der Republikaner sagte Trump beispielsweise, er wolle durch Zölle verhindern, dass Autohersteller aus China ihre Fahrzeuge in Mexiko für den US-Markt produzieren.

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Nötig ist ein historischer Arbeitskampf

sit. Zehntausenden von Arbeiter:innen beim Autokonzern Volkswagen in Deutschland droht die Entlassung. Der Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall haben bei den ersten Betriebsversammlungen den entschlossenen Widerstand angekündigt. Auf dem Spiel steht verdammt viel.

«Wir werden uns gegen diesen historischen Angriff auf unsere Arbeitsplätze erbittert zur Wehr setzen», erklärte Daniela Cavallo, die VW-Gesamtbetriebsratsvorsitzende, an der Betriebsversammlung vom 28.Oktober in Wolfsburg, an der laut der Gewerkschaft IG Metall rund 25000 VW-Arbeiter:innen teilnahmen. An diesem Tag fanden in sämtlichen VW-Fabriken Deutschlands Betriebsversammlungen statt. Rund 120000 Menschen arbeiten in der Bundesrepublik für den Autokonzern, jedem vierten von ihnen droht die Kündigung.

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Ein Kampf für die Zukunft

sit. Die Geschichte von Volkswagen ist geprägt von Kündigungswellen und starkem Widerstand der Arbeiter:innen. Ein wichtiger Meilenstein war der erfolgreiche Arbeitskampf im Jahr 1973, der auch die Basis für künftige gewerkschaftliche Mobilisierungen war.

Volkswagen (VW) hat seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine wechselvolle Geschichte durchlebt, die von mehreren Kündigungswellen und einem aktiven Widerstand der Belegschaft geprägt ist. In der Nachkriegszeit erlebte VW einen Aufschwung, bedingt durch die hohe Nachfrage nach Fahrzeugen. Doch bereits mit der ersten Ölkrise in den 1970er-Jahren, sah sich das Unternehmen mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. » Weiterlesen

Aufruf zur Meuterei

Peter Nowak. Peter Mertens, Generalsekretär der Partei der Arbeit Belgiens, präsentiert in Berlin sein neues Buch. Er lässt darin Arbeiter:innen aus allen Kontinenten zu Wort kommen und betont die Bedeutung der Lohnabhängigen für eine erfolgreiche linke Politik.

Es gibt noch linke Parteien in Europa, die einen Zuwachs an Wähler:innen und Mitgliedern haben. Dazu gehört die belgische Partei der Arbeit (PTB/PVDA). Da ist es kein Wunder, dass das Interesse gross ist, wenn deren Generalsekretär Peter Mertens sein neuestes Buch «Meuterei – wie die Weltordnung ins Wanken gerät» vorstellt. Schliesslich erhoffen sich viele eine Antwort auf die Fragen, warum die belgische Linkspartei auf Erfolgskurs ist und was man in Deutschland daraus lernen kann.

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